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Linsenmodelle

Bei einer Operation des Grauen Star haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Linsenarten: einem Standardmodell oder verschiedenen Premium-Linsen mit individuellen Zusatzfunktionen.

Auch Standardlinsen bieten heutzutage eine gute Sehqualität. Premium-Linsen sind jedoch an Ihre persönlichen Bedürfnisse anpassbar. Sie können bestehende Sehfehler beheben und bieten Ihnen den maximalen Sehkomfort.

Nicht alle Linsenarten sind immer zu empfehlen, da jedes Auge einzigartig ist. Deshalb beraten wir Sie gerne auf der Grundlage sorgfältiger Untersuchungen.

Diese Linsentypen stehen uns aktuell zur Verfügung:

a) Monofokallinsen – die Grundversorgung

Monofokallinsen werden seit vielen Jahren bei Operationen des Grauen Star eingesetzt. Sie haben bereits Millionen von Patienten Ihre Sehqualität zurückgebracht. Als Basisoption sind die Monofokallinsen im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen enthalten.

Eigenschaften der Monofokallinse (Einstärkenlinse):

  • Die Monofokallinse verfügt über einen einzigen Brennpunkt und funktioniert daher ähnlich wie eine Brille mit einer Stärke. Sie erhöht zwar die Fernsicht erheblich, für das Sehen in geringer Entfernung benötigt der Patient jedoch auch nach der Operation eine Lese- oder Gleitsichtbrille.
  • Die Linse bietet einen ausreichenden UV-Schutz.
  • Aufgrund ihrer ‚sphärischen‘, also kugelförmigen, Krümmung können im Dämmerlicht Unschärfen auftreten.
  • Mit der Monofokallinse ist keine Korrektur von Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus) möglich.

b) Premium-Linsen – Linsen mit individuellen Zusatzfunktionen

Premiumlinsen sind nicht Teil des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenkassen.

  1. Torische Linsen
    Der Begriff ‚Hornhautverkrümmung‘ (auch Stabsichtigkeit oder Astigmatismus) bezeichnet Unebenheiten in der Hornhautstruktur, die zu einem verzerrten und verschwommenen Sichtbild  führen. Torische Linsen ermöglichen es, bei einer Katarakt-Operation neben der Behandlung des Grauen Stars auch Stabsichtigkeit zu beheben. Eigenschaften der torischen Linse:

    • Sie ermöglicht die Korrektur von Hornhautverkrümmungen fast jeglicher Stärke.
    • Ihre asphärische Konstruktion ermöglicht maximale Sehleistungen bei schlechten Lichtverhältnissen.
    • Da Fehlsichtigkeiten im Auge ausgeglichen werden, verbessert sich das generelle Sehvermögen.
    • Eine Brille zum Lesen ist weiterhin erforderlich.
  2. Blaulichtfilter und asphärische Optik
    Diese Linse ist gelb eingefärbt, so, dass sie kurzwellige Lichtstrahlen im blauen Farbspektrum herausfiltert, die das Auge schädigen können. Eigenschaften von Blaufilterlinsen und asphärischen Linsen:

    • Durch die Filterfunktion wird die Netzhaut vor kurzwelligen Lichtanteilen geschützt.
    • Das Sichtbild wirkt natürlicher.
    • Farben werden harmonischer wahrgenommen.
    • Die besondere asphärische Oberflächenstruktur erhöht die optische Abbildungsqualität.
    • Die asphärische Linse bietet auch unter Extremsituationen wie hoher Blendungsintensität, Dunkelheit und Dämmerlicht optimale Sichtverhältnisse.

c) Multifokallinsen

Multifokallinsen ermöglichen ähnlich wie bei Gleitsichtbrillen das Sehen in Ferne und Nähe. Nach der Operation kann daher in den meisten Situationen auf eine Brille verzichtet werden – für Sie ein Plus an Lebensqualität vor allem beim Sport und bei anderen Freizeitaktivitäten.

Eigenschaften der Multifokallinse:

  • Multifokallinsen können Kurz- und Weitsichtigkeit ebenso korrigieren wie Alterssichtigkeit.
  • Die Linse verfügt über zwei Brennpunkte, so, dass je ein Bild für Fern und Nah auf die Netzhaut geworfen wird. Unser Wahrnehmungsapparat kann nach einer Anpassungszeit eigenständig zwischen Fernsicht und Nahsicht wählen.
  • Leichte Unschärfen können im Zwischenbereich von etwa 60 bis 80 cm (auch ‚PC-Bereich‘ genannt) auftreten. Es gibt verschiedene Linsentypen, die diesen Bereich mehr berücksichtigen.
  • Nur in wenigen Fällen benötigen Sie nach der Implantation noch eine zusätzliche Sehhilfe.

d) Torische Multifokallinsen

Stabsichtige Patienten können dann von den Vorteilen einer Multifokallinse profitieren, wenn eine torische Multifokallinse verwendet wird. Ab einer Hornhautverkrümmung von 0,75 Dioptrien ist der Einsatz einer torischen Multifokallinse notwendig.

Eigenschaften von torischen Multifokallinsen:

  • Torische Multifokallinsen lassen sich ganz präzise auf den persönlichen Bedarf des Patienten abstimmen.
  • Sie korrigieren neben der Hornhautverkrümmung auch Kurz-, Weit- und Alterssichtigkeit.
  • Manchmal kann durch eine anschließende Laserbehandlung die Sehfähigkeit zusätzlich erhöht werden.
  • Ihre asphärische Konstruktion sorgt für optimale Sehqualität.

Feinabstimmung nach der Operation

Sollten nach der Implantation einer Linse störende Abweichungen von dem Zielwert bestehen, ermöglicht uns eine spezielle Lasertechnik (Excimer-Laser) oder eine zusätzliche zweite implantierbare Linse (Add-on) eine Nachkorrektur der Linseneigenschaften. In komplexen Fällen können wir mit dem sogenannten ‚Bioptics-Verfahren‘ die Sehkraft verbessern.